Ausflug nach Porto Santo

Gerade richtig zum Warmlaufen! Hin und zurück 50 Seemeilen, moderate Winde von Nord/Nordost und ein Wellengang, der uns stellenweise das Gefühl gibt, in einer Waschmaschine zu sitzen. Flying Kefi und wir sind zufrieden. Alles läuft und wir gleiten wieder mit bis zu 11 Knoten über den dunkelblauen Atlantik. Wow, was ein frisch gestrichener Rumpf und gut getrimmte neue Segel doch ausmachen!

Porto Santo ist die kleine Schwester von Madeira, vergleichsweise flach und karg. Ihr Kapital ist das türkisblaue Wasser und der 9 km lange goldene Sandstrand, der die gesamte Südküste säumt.

So langsam wird es auch hier herbstlich, zumindest nach unserem Empfinden. So entscheiden wir uns gegen ein erfrischendes Bad und machen uns auf einen längeren Spaziergang um das östliche Kap und zum Aussichtspunkt Portela. Von hier aus überblicken wir beinahe die gesamte Insel. Einziger Hacken an unserer Wahl ist, dass 2/3 des Rundgangs über asphaltierte Strassen führt, was Dieter am Schluss gar nicht mehr lustig findet.

Am zweiten Tag fassen wir eine Inselrundfahrt mit dem Touristenbus mit offenem Deck ins Auge. Da wir keine vier Touristen zusammen bringen, kommt stattdessen Fernando, ein junger, lokaler Taxifahrer, zum Handkuss. Wir sehen noch viele weitere Aussichtspunkte und hören wahre und halbwahre Geschichten. Porto Santo ist keineswegs eine unbedeutende Insel. Columbus hat hier seine Spuren hinterlassen. Sein Haus im Zentrum von Vila Baleira, dem Hauptort, ist heute ein Museum. Bezüglich Daten kann ich mir eines gut merken: Columbus war etwa in meinem Alter, als er das erste Mal über den Atlantik nach Amerika segelte. Cristiano Ronaldo ist ein weiterer Inselstar. Fernando zeigt auf ein Stück Land am Strand, auf dem Ronaldo zusammen mit einem Fussballfreund in ein Luxushotel investieren will.  Wir blicken kritisch auf die Hotels und Ferienhäuser ringsum, die im Baustadium stehen geblieben sind…

Bei den Seglern war Porto Santo wegen dem grossen, sicheren Hafen (dank NATO) lange Zeit die erste Wahl innerhalb des Archipels. Die Kaimauer ist wieder mit farbenfrohen Bildern geschmückt. Wir bedauern schon fast, dass Farbe, Pinsel und Schablone der Aufräumaktion zum Opfer gefallen sind. Zufall oder nicht? Wir kaufen die Frankfurter Allgemeine Zeitung und finden darin einen langen Artikel über das Seglermekka Horta auf der Azoreninsel Faial und das „längste maritime Gemälde Europas“, auf dem auch wir uns verewigt haben.

Bei jedem Vorbeischlendern entdecken wir auf der Mauer wieder neue bekannte Schiffsnamen. Nur, wie war das noch mal? Wo haben wir das Schiff getroffen? Wie hiessen die Crew? Für praktikable Ideen, wie wir unser Erinnerungsvermögen unterstützen können, sind wir euch sehr dankbar. Als Erinnerung an den Ausflug nach Porto Santo gibt es zum Glück ein paar Fotos:

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